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« Devine mon métier »

7. février 2020 | 0 commentaires

J’ai un nouveau métier. Je suis une « experte hospitalier ». Du moins, c’est ainsi que les médias l’appellent. Très bien. Mais qu’est-ce que c’est, un expert hospitalier ?

En Allemand:

Ich habe einen neuen Beruf. Ich bin «Spitalexpertin». So nennen es zumindest die Medien. Nun gut. Aber was, bitte, ist denn eine Spitalexpertin?

Sind Sie vor 1980 geboren, dann kennen Sie vermutlich noch Robert Lembke und seine Show «Was bin ich?» (sowie seine legendäre Frage «Welches Schweinderl hätten’s gern?»). Der Gast musste jeweils eine Handbewegung vorführen, anhand welcher die Kandidaten seinen Beruf erraten mussten.

Was wäre denn «meine» Handbewegung?

«Schlüssel umdrehen!» vermeine ich jemand rufen zu hören, gefolgt von unterdrücktem Gelächter. Zur Spitalexpertin wird man offenbar, wenn man Spitäler schliesst. Das ist erklärungsbedürftig, finden Sie nicht?

Zunächst einmal möchte ich betonen, dass ich KEINE Spitalexpertin bin. Spitalexperten kennen den Betrieb aus dem Effeff, wissen um Betriebsabläufe und Optimierungspotenzial, kennen Organisationsformen und Fachdisziplinen und beten schlafwandelnd die wichtigsten Kennzahlen herunter. Das alles kann ich nicht. Ich weiss knapp, wie man EBITDA buchstabiert (q.e.d.), was Leistungsgruppen und DRG’s sind und kann – mit etwas raten – einen CMO von einem CIO unterscheiden. Ich muss auch nicht viel mehr wissen, denn das tun andere. Die Spitalmanager. Oder meine Kolleginnen und Kollegen im Verwaltungsrat. Oder die unzähligen Spitalberater, die sich in der Szene tummeln.

Was ich hingegen weiss – oder vielmehr zu erfassen gedenke – ist die Funktion, die ein Spital in der Gesundheitsversorgung hat. Oder vielmehr: haben sollte. Und diese beginnt mit der scheinbar banalen Gretchenfrage «Was ist denn ein Spital?». Nichts leichter als das, werden Sie denken, das kann man ja einem Fünfjährigen erklären: Ein Spital hat Betten, in einem Spital arbeiten Mediziner und Pflegende, es hat viel technologischen Schnickschnack und behandelt Leute, die krank oder verletzt sind.

Aber, Hand-aufs-Herz, wie viele Patientinnen und Patienten MÜSSEN im (technologisch hoch aufgerüsteten) Spital sein? Könnten sie nicht anders versorgt werden? Beispielsweise in einem entsprechend ausgerüsteten Ambulatorium und einer Nachsorge in einer spezialisierten Institution – falls die Pflege zu Hause nicht in Frage kommt – die ohne grossen technologischen Schnickschnack auskommt? Oder direkt in dieser Institution, beispielsweise als betagter Mensch mit Pneumonie infolge eines Rippenbruchs?

Wie viele der zu irgendeinem zufälligen Zeitpunkt in irgendeinem beliebigen Spital (Unispitäler eingeschlossen!) liegenden Patientinnen und Patienten sind zwingend auf eine apparative 24/7-Überwachung angewiesen? Haben einen Gesundheitszustand, der so labil ist, dass ein Rund-um-die-Uhr Eingreifen möglich sein muss? Oder einen schwer kontrollierbaren Krankheitsverlauf?

Diese Personen benötigen ein Spital. Alle anderen nicht. Heute nicht und morgen schon gar nicht.

Das Spital von morgen ist ein «Puzzlestück» im System der Gesundheitsversorgung. Wenn man wissen will, wie das Spital von morgen aussieht, welche Funktion es einnimmt, welchen «Auftrag» es hat, wie es ausgerüstet und eingerichtet sein soll, welche Personen mit welchen Kompetenzen in ihm arbeiten und wie sich deren Zusammenarbeit konkret gestalten soll, der muss zuerst die ANDEREN «Puzzleteile» definieren.

Also das, was vor dem Spital kommt, nach dem Spital, anstelle des Spitals. Den ganzen vor- und nachgelagerten Versorgungsbereich, die beteiligten Akteure, ihr Zusammenspiel und ihr Wirken, ausgerichtet auf die versorgte Population, respektive auf die jeweiligen Bedürfnisse und Fähigkeiten der Person mit Gesundheitsproblemen, wobei diese selber eine zentrale Rolle einnimmt (doch hierzu ein anderer Blogbeitrag).

So gesehen, muss meine Rolle als «Spitalexpertin» zu allererst eine Rolle der «Expertin der Gesundheitsversorgung» sein, sollte sie Sinn machen. Denn ich will keine blosse Kritikerin sein, keine notorische Rumnörglerin – was die Medien zwar lieben – sondern einen konstruktiven Beitrag leisten. Und dies nicht aufgrund einer «sozialen Ader», sondern aus purem Egoismus. Denn ich möchte, wenn ich es dereinst nötig habe, ein zusammenhängendes, in sich stimmiges, mich als Individuum (und nicht als Patientin) behandelndes Versorgungskontinuum erleben.

Darum wäre meine Handbewegung in der «Schweinderlshow» auch nicht das Zusperren, sondern das einladende Ausstrecken, Robert Lembke in allen Ehren.

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